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Reisebericht 1
Betreff: first impressions ...
Von: Matthias Buck <Matthias.Buck@gmx.net>
Datum: 04.05.01 10:33

Hi everyone!

Moechte Euch allen sagen, dass es mir gut geht. Nach den ruehrenden und bewegenden Abschiedsszenen auf dem Flughafen in
Frankfurt bin ich also ins Flugzeug - direkt auf meinen Fensterplatz. Zwei Plaetze neben mir sass gluecklicherweise ein Student in meinem Alter, und zu unserer beider Freude blieb der Platz zwischen uns frei. Zum Abendessen wurde Fisch serviert, war eigentlich auch sehr lecker, nur hatte ich nach dem ausgiebigen Essen in der Innenstadt Frankfurts (mit Mel, Christian und Kati) direkt vor dem Abflug keinen Hunger. Das sollte sich bis zum Fruehstueck aber wieder geaendert haben - leider schmeckte das Ruehrei ueberhaupt nicht, aber es gab ja auch noch ein kleines Broetchen mit Konfituere, etwas Obstsalat und einen Joghurt.

Als wir uns dann Singapur naeherten hatte ich einen phantastischen Blick ueber Thailand, das Meer mit vielen kleinen Inseln - als ob die jemand dort hingeworfen hat - und den weissen Straenden.

Bin dann nach fast 12 stuendigem Flug in Singapur gelandet, Ortszeit 6 pm. Der Flughafen machte einen sehr modernen, sauberen und ruhigen Eindruck auf mich. Anhand der Einrichtung, den Mustern auf der Auslegware und nicht zuletzt den Menschen wusste ich unweigerlich, dass ich mich nicht in Europa befand. Habe mir dann meinen neuen Rucksack aufgeschnallt, nahm mein Handgepaeck und ging Geld tauschen. Der Kurs war ca. 1 DM - 0,8 S$ (Singapur Dollar). An einer Touristeninformation empfahl man mir ein Hotel im Rotlichtviertel von Singapur - sauber, elegant - aber preiswert und super zentrale Lage, der Name: "Hotel 81 - Cherry".

Als ich das Flughafengebaeude dann verliess und mich das tropische Klima (S. liegt fast genau auf dem Aequator) mit heisser Wucht erfasste, war ich froh, bald in einem klapprigen Bus zu sitzen - alt, aber mit bestens arbeitender Klimaanlage. Man musste den Fahrpreis von S$ 1,30 passend bereithalten.

Ich merkte nach dem Aussteigen schnell, dass die Einwohner des Englischen nicht besonders gut maechtig waren - die haben ihr eigenes Englisch, schwer zu verstehen. Ich dachte zurueck an die nette Dame der Touri-Information - siesprach ein leicht verstaendliches Englisch...

Die Gegend war kurios, viele eigenartige Duefte, exotische Haeuser, Strassenlaerm, kleine Laeden, Restaurants mit Tischen und Stuehlen direkt auf dem Buergersteig und vielen Menschen.

Okay, irgendwie fand ich dann mein Hotel - wirklich schoen, alles sah wie geleckt aus. Der Mensch an der sehr kleinen Rezeption verfolgte gerade voller Spannung die singapurianische Version von "Wer wird Millionaer?" - dieuebrigens genauso ist wie die deutsche (die Aufmachung, das Ambiente etc.) - sah mich dann mit einem entschuldigen Laecheln an und wickelte mit mir die Buchung des Zimmers ab.

Ich betrat es einen Augenblick spaeter, freute mich schon auf den Ausblick, denn mein Zimmer lag ganz oben im 4. Stock, und musste leider feststellen, dass dort kein Fenster war. Also ich sah die Hand vor Augen nicht, sobald die Tuer geschlossen war. Ich troestete mich damit, dass ich hier eh nur schlafen und sonst halt diese Metropole kennenlernen wollte.

Ich nahm als erstes eine erfrischende Dusche und beschloss dabei, noch etwas um den Block zu gehen.

Es war spannend und interessant, anders als alles, was ich bisher auf Reisen gesehen habe. Die Gegend sollte u.a. auch fuer den kulinarischen Genuss beruehmt sein. Das testete ich dann auch gleich in einem der zahlreichen Restaurants direkt an und fast auf der Strasse. Ich entschied mich fuer einen Tisch direkt an der Strasse auf dem Buergersteig. Es war eine gute Wahl, ich konnte viel sehen, hoeren und riechen und natuerlich auch die Menschen beobachten, die sich hier so aufhielten.

Ich bestellte eine Art Nationalgericht (hatte jeder zweite hier auf dem Tisch). Es war eine Plasteschuessel mit Suppe, dort waren Nudeln drin und dann der Clou: oben lagen eine Hand voll eigenartiger Krustentiere drauf - eine Mischung aus Krebs und Hummer. Nachdem ich meine anfaenglichen Schwierigkeiten mit der Benutzung der Staebchen einigermassen ueberwunden hatte, habe ich die Schuessel innerhalb kuezester Zeit aufgegessen - es war inzwischen schon um 10 pm und mein Hunger verlangte danach. Es war superlecker - ein besonderes Geschmackserlebnis. Uebrigens nicht das letzte, wie sich spaeter noch herausstellen sollte.

Ich zog dann noch 2 Stunden weiter durch die Strassen. Die wenigen Prostituierten, die dort an der Strasse herumstanden (die meisten hielten sich in den wahrscheinlich klimatisierten Bordellen auf), waren nicht so aufdringlich, wie die auf der Reperbahn in Hamburg. Aber ich widerstand der Versuchung, da ich eh nicht auf kaeufliche Liebe stehe.

Allerdings habe ich mir vorgenommen, mir eine orientalische Ganzkoerpermassage und auch eine Fussreflexzonenmassage zu goennen, denn dafuer ist Singapur ja auch bekannt und es gibt diese Laeden an vielen Ecken.

Es war sehr heiss, von den Klimaanlagen der Haeuser tropfte das Kondenswasser auf die Koepfe der Passanten. Hab mir dann in einem Minisupermarkt etwas zu trinken gekauft. Zum einen eine Dose Pepsi (da weiss man, was man hat...) und dann wollte ich wieder eine einheimische Spezialitaet ausprobieren und nahm noch eine Dose mit Sojabohnenmilch mit - sie schmeckte zum K... , habe sie nach dem ersten Schluck gleich weggeschmissen und war froh, dass ich den Schluck nicht nur runterbekommen habe, sondern auch in mir behalten konnte...

Um halb eins lag ich im Bett und schlief sofort ein. Leider vergass ich die Klimaanlage einzuschalten. Als ich aufwachte und mich noch voellig muede fuehlte, war es schon um 11.45 am! Da habe ich mich bei der Hitze in meinem Zimmer richtig festgeschlafen, dazu kam dann noch der Jetlag und die Nacht im Flugzeug, wo ich lieber "The wedding planner" mit Jennifer Lopez gucken musste anstatt zu schlafen... Aber die Dusche weckte innerhalb kuerzester Zeit alle Lebensgeister in mir und machte mich fit fuer einen Tag im Grosstadtdschungel.

Bin dann nach einem ungewoehnlichen aber leckeren Fruehstueck mit der Schnellbahn in die Orchardroad gefahren und habe mir diese aufregende und attraktive Meile angeschaut und erlebt.

Jetzt sitze ich gerade in einem Internetcafe in der Orchardroad und denke, dass der Startschuss fuer meinen Australientrip sehr geglueckt ist. Je mehr ich kennenlerne von dieser fremden, mysterioesen Stadt, in der verschiedene Kulturen aufeinandertreffen, umso groesser wird meine Lust, weitere Abenteuer zu erleben, andere nette Menschen kennenzulernen und einfach zu leben.

Ich habe heute noch einiges vor, von dem ich Euch dann wenn Ihr wollt ein anderes Mal berichten werde.

Seid alle ganz lieb gegruesst von mir!

Bye,
Euer Matthias.

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